In der modernen Produktion stellt ein intelligentes Datenmanagement mit Erfassung, Speicherung und Auswertung aller Produktionsdaten und Parameter die Grundlage für die Optimierung der Produktionsprozesse und für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit dar.
Rückverfolgbarkeit der Prozess- und Bauteildaten
Vor allem bei der Produktion von sicherheitsrelevanten Bauteilen sind integrierte Prüfprozesse von entscheidender Bedeutung. Um auch im Nachhinein die Produktionsparameter und die Ergebnisse der Prüfung nachvollziehen zu können, muss ein detailliertes Datenmanagement etabliert werden. Datenerfassung durch integrierte Prüf-Systeme und die Übertragung an ein übergeordnetes Produktionsleitsystem stellen die 100-prozentige Rückverfolgbarkeit der Produktionsparameter und der Bauteildaten sicher.
Hier werden unter anderem die Ergebnisse elektrischer und optischer Prüfungen hinterlegt, Fügekräfte und -Wege dokumentiert, Parameter der Laserschweißungen ausgewertet und gespeichert sowie allgemeine Informationen zum Produkt – wie Einzelteilnummer, Produktionszeit, Produktvariante u.v.m. – gesichert. Diese Daten werden von der Produktionsanlage an ein übergeordnetes, sogenanntes Manufacturing Execution System (MES) übergeben. Über eine Seriennummer am Bauteil können auch Jahre später Produktionsdaten überprüft werden um eine verlässliche Aussage über die korrekte Montage beziehungsweise die Lieferung eines qualitativ einwandfreien Bauteils zu treffen.
Optimierung der Produktion durch Vernetzung der Anlagenteile und intelligente Anpassung der Prozesse
Intelligentes Datenmanagement ermöglich zudem die Vernetzung einzelner Anlagenteile. So kommuniziert etwa die Vorproduktion einer Anlage mit der Hauptlinie und passt den Produktionsfluss an die aktuellen Anforderungen der Hauptanlage an. Dank der Kommunikation der einzelnen Abschnitte und der Verknüpfung über Puffersysteme wird der Produktionsfluss optimiert und die Produktivität der Gesamtanlage gesteigert.
Auch die Prozesse selbst können durch ein funktionierendes Datenmanagement und den Rückfluss der Informationswerte optimiert werden. So werden Prozesse entwickelt, die den Produktionsvorgang anhand der Daten vorab produzierter Bauteile optimieren. Dabei werden anfallende Prozessdaten (wie Fügekräfte oder Drehmomentwerte) intelligent ausgewertet. Sprich, es werden nicht nur einzelne Bauteile betrachtet, sondern die Tendenz der letzten 50 oder 100 produzierten Teile. Auf Grundlage der Ergebnisse passen sich vor- oder nachgelagerte Prozesse automatisch auf geänderte Gegebenheiten an. Dies kann zum Beispiel bei unterschiedlichen Chargen der zu verarbeitenden Bauteile nötig sein. Ziel ist es dabei, manuelle Einstellarbeiten bei Produkt- und Prozess-Schwankungen zu vermeiden um Stillstandzeiten zu minimieren. Auch den Auswirkungen von Verschleiß an bestimmten Komponenten wir damit entgegengewirkt, was die Wartungsintervalle verlängert und Ausschussraten reduziert.
Lessons Learned – Datenmanagement als Grundlage für Prozessoptimierung bei Folgeanlagen
Ein ausgeklügeltes Datenmanagement deckt zudem das Optimierungspotenzial an Anlagen auf. Die Produktionsdaten über eine gewisse Laufzeit hinweg dienen als Diskussionsbasis für zukünftige Optimierungen an der Anlage selbst oder auch an Folgeanlagen. Über intelligente Software Tools können darüber hinaus einzelne Stationen betrachtet, ausgewertet und optimiert werden. Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir auf diese Weise daran, die Produktivität in der automatisierten Produktion stetig zu erhöhen.